Raum für Theater
Unsere Kooperation mit KOST (Kooperation Schule und Theater Sachsen) ging in diesem Schuljahr in die zweite Runde und somit auch schon in das letzte Jahr der intensiven Zusammenarbeit. Die Kooperation knüpft eine Verbindung zwischen Theaterschaffenden, Lehrkräften und Lernenden.
In diesem Jahr stand für die Klasse Erz 24 die Thematik der „Räume“ im Mittelpunkt des gesamten Theaterprozesses. Dies kam sowohl im kreativen Schreibprozess eigener Geschichten, als auch in Proben und in der Aufführung zum Tragen. Neben der Erprobung verschiedener theatraler Methoden und Darstellungsformen nahmen wir ab September die uns zur Verfügung gestellten Räume in Beschlag. Zugegeben, mit gemischten Gefühlen näherten wir uns den Räumen an, immerhin wirken eine Bibliothek, eine alte Wohnung und ein freistehendes Zimmer grundsätzlich erstmal nicht gerade wie eine Bühne mit Vorhang und schicker Beleuchtung. Somit entwickelten die Fachschüler/innen eigene Theaterkonzepte mit unkonventionellen Spielformen. Es entstand die Idee, das Publikum aktiv mit einzubeziehen und die Nähe der Zuschauer zu einem Vorteil auszuspielen. Dank unserer Geschäftsleitung durften wir zudem die Räume nach unseren Wünschen umräumen und Platz schaffen, sodass die Einstimmung auf die finalen Proben durch das „Räume räumen“ geprägt wurde.
Aus den Geschichten, sowie den Theatermethoden erstellten die Fachschüler/innen Rankinglisten und entwickelten einen Rahmen für das Theaterstück. Schließlich entschied sich die Klasse dafür, ein biografisch aufgebautes Stück zu in Angriff zu nehmen, welches die Kindheit, Jugend und Erwachsenenwelt von „Leo“ in kleinen Ausschnitten beleuchtet. Somit konnte sich das Publikum durch die Form des Stationentheaters durch die Räume und somit durch die Lebensgeschichte unseres Protagonisten bewegen. Die Interaktion mit dem Publikum wurde auf verschiedenen Ebenen erzeugt. Einmal wurde nach einem Feuerzeug gefragt, Entscheidungen mussten vom Publikum getroffen werden, es wurde plötzlich Teil einer Party, musste in die Rolle eines Arztes schlüpfen oder befand sich als Klient in einer Selbsthilfegruppe. Die Welten zwischen Spielenden und Zuschauern wurden miteinander verwoben und erzeugten emotionale, mitreißende und auch humorvolle Momente.
Neben diesen Eindrücken und wundervollen Erfahrungen bleibt als Ausblick nun die Vorfreude auf die Fortsetzung des Theaterprojekts in „Eigenregie“. Nach der hervorragenden zweijährigen Begleitung durch unseren Theaterpädagogen und Storyteller Patrick Niegsch, sind wir nun bereit, unsere eigenen Projekte anzubahnen und umzusetzen.